Fragen zu Symptomen und Behandlung von Leishmaniose
Leishmaniose
Bei der Leishmaniose handelt es sich um eine inzwischen weltweit auftretende Infektionserkrankung, deren parasitäre Erreger durch die Sandmücke, ursprüngliches Verbreitungsgebiet sind die Tropen, übertragen werden. Auch Menschen (und Tiere), die noch nie in den Tropen waren, können infiziert werden, da sich die Sandmücke durch Klimawandel und Globalisierung zunehmend auch in Europa, bisher vor allem im Mittelmeerraum, verbreitet.
Die Leishmaniose verursacht jährlich ca. 1,5 Millionen Haut-Infektionen und etwa 0,5 Millionen viszerale (innere Organe betreffend) Infektionen.
Wenn auch Sie Fragen zur Leishmaniose haben und mehr darüber wissen möchten, können Ihnen die nachfolgend zitierten Antworten zu Fragen dieser Erkrankung, die von unseren medizinischen Experten gegeben wurden, bei der Beurteilung helfen.
Was ist die Leishmaniose und welche Symptome werden verursacht?
Die Leishmaniose wird in 3 Arten eingeteilt.
- Innere Leishmaniose (viszerale Leishmaniose)
- Hautleishmaniose (kutane Leishmaniose)
- Schleimhautleishmaniose (mukokutane Leishmaniose)
Bei der viszeralen Leishmaniose sind innere Organe befallen. Vielfach wird auch eine Blutarmut (Anämie), vor allem als Folge blutiger Durchfälle, diagnostiziert. Diese Form der Erkrankung ist auch als Dum-Dum-Fieber oder Schwarzes Fieber bekannt.
Die Haut-Leishmaniose, umgangssprachlich auch als Bagdad-, Orient- oder Aleppobeule bezeichnet, befällt nur die Haut, die inneren Organe jedoch nicht.
Die Schleimhaut-Leishmaniose wird vor allem in Südamerika auch als Uta oder Espundia bezeichnet. Sie befällt zusätzlich zur Haut auch die Schleimhaut. Bei dieser Form der Leishmaniose entwickelt sich eine schwer verlaufende, die Haut zerstörende Läsion, die nicht ohne Behandlung abheilt.
Wie kann die viszerale Leishmaniose behandelt werden?
Bei der viszeralen Leishmaniose ist mit den heutigen Möglichkeiten eine vollständige Heilung der Erkrankung meist nicht möglich. Deshalb geht man vor allem gegen den Erreger vor und versucht parallel, das Immunsystem zu stärken.
Die geeignete Medikation muss der behandelnde Arzt festlegen.
Aktuell ist N-Methylglucamin-Antimonat das Mittel der Wahl.
Bei Resistenzen oder Auftreten starker Nebenwirkungen können auch Natriumstibogluconat, Miltefosin oder Allopurinol gegeben werden.
Für die Stärkung der Immunabwehr kommt rekombiniertes Interferon zur Verwendung.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei der Hautleishmaniose?
Für die Behandlung der kutanen Leishmaniose unterscheidet man, ob es sich um die feuchte, die trockene, oder die diffuse Leishmaniose handelt.
Nur die diffuse Form wird behandelt, da die beiden anderen Formen (meist) ohne Behandlung nach bis zu einem halben Jahr von selbst ausheilen.
Die diffuse Hautleishmaniose muss behandelt werden.
In Deutschland wird häufig das Medikament Miltefosin als systemische Therapie angewendet.
Des Weiteren wird Paromomycin intramuskulär injiziert.
Auch eine Salbe mit 15 % Paromomycin kann, wenn über zwanzig Tage einmal täglich aufgetragen, in ca. 80% aller Fälle eine Heilung bewirken. Im Gegensatz zur Injektions-Therapie entfallen bei der Verwendung als Salbe die häufig beobachteten nieren- oder gehörtoxischen Nebenwirkungen.
Eine Therapie mit Cortisol haltigen Salben wird nicht empfohlen.
Die Leishmaniose ist weltweit gesehen eine häufige Infektionserkrankung mit teilweise schweren Verläufen. Wenn sie als Betroffene/r Fragen zur Diagnose und Therapie der Leishmaniose haben, sollten sie einen Arzt um medizinische Beurteilung und Vorschläge für eine optimale Behandlung bitten.
Wenn Sie weitergehende Fragen haben und schnell qualifizierte Antworten benötigen, kontaktieren Sie bitte die Experten in unserer Kategorie Medizin.