Hallo,
das Tropfen aus der Nase (wässriges Sekret?) könnte durch einen Virusinfekt verursacht sein. Messen Sie bitte rektal die (Temperatur (normal: 38°-39°). Ist das Tropfen aus beiden Nasenlöchern gleich oder einseitig verstärkt?
Insbesondere folgende Ursachen sind für Niesen und den Nasenausfluss Ihres Hundes möglich: -viral: hier kann man in der Regel nur durch Unterstützung des Imunsystems angreifen, Medikamente s.u., Optimierung von Futter und Lebensbedingungen (z.B nicht zu trockene Raumluft); -bakteriell: unwahrscheinlich, da Ihr Hund ja schon Antibiose erhält (welches Antibiotikum wurde denn gegeben?), es wäre sinnvoll, von Ihrem Tierarzt eine Nasentupferprobe entnehmen zu lassen, mit deren Hilfe festgestellt werden kann, ob und welche Bakterien vorliegen und auf welche Antibiotika sie noch ansprechen (Resistenztest). Dies insbesondere dann, da der Ausfluss gelb oder grün ist (oft bei bakteriellen Infektionen). -allergisch: Überempfindlichkeit auf z.B. Hausstaub(milben) (am Besten keine Teppiche bei Schnupfen), sehr selten auch Nahrungsmittelallergene (dann hypoallergene Diät sinnvoll) - insbesondere bei einseitigem Ausfluss muss man auch an einen Fremdkörper oder einen Tumor (in dem Alter sehr selten) denken (manchmal Schwellung der Nase, manchmal Blutbeimengung) Folgende Maßnahmen können in vielen Fällen lindern: - Zylexis (immunstimulierende Injektion), Vitamine, Aufbauspritzen - Antibiose (aber wie gesagt nach Resistenztest,
-Schleimlöser (Bisolvon oder ACC) -Luftbefeuchter -Möglichst viel Flüssigkeit geben: Futter möglichst suppig verabreichen, Trinkwasser mit Fleischbrühe anreichern -Inhalation mit heißem Kamillen-Salz-Wasser (in kleinem Raum, oder im abgedeckten Korb (mit etwas Lieblingstrockenfutter), der über die Schüssel gestellt wird, ca. 5-10 Minuten, danach Hund gut trockenreiben und 2 Stunden zugfrei halten. -Homöopahika: eine bewährte Indikation bei chronischem Schnupfen ist die Gabe von Silicea D12 2x täglich 1 Tablette (5 Globuli oder 1 zerpulverte Tablette mit etwas Wasser geben) und Euphorbium D4 3xtäglich 1 Tablette. Zusätzlich zur allgemeinen Anregung des Imunsystems Echinacea D1 3x täglich geben. Falls reichlich reizendes wässriges Nasensekret vorliegt, ist Allium cepa D6 3x1 angezeigt. Mittelfristig kann auch das homöopathische Konstitutionsmittel Ihres Hundes (homöopathische Anamnese erforderlich) sehr gut unterstützend wirken - Echinacea liquid alkoholfrei können Sie bei einem großen Hund in der Kinderdosierung, bei einem kleinen Hund in 1/4 bis 1/2 der Kinderdosierung geben -Nasenspray (Euphorbum comp. Heel) Sprayen wird leider nicht von allen Hunden toleriert, dann Tröpfchen auf Wattestäbchen oder Finger sprühen und damit an die Nase bringen
Welche Leberwerte waren denn besonders verändert? Hunde mit Lebererkrankungen sind -oft: müde, fressen schlechter oder appetitlos, haben viel Durst. -manchmal Erbrechen, Durchfall, Fieber, Abmagerung, -eher selten Gelbsucht (gelbliche Schleimhäute), in fortgeschrittnenen Fällen Wasser im Bauch. Im Blut sind folgende Werte wichtig: Normalwerte (laborabhängig!!) AST (GOT): < 76U/l ALT (GPT): <80U/l alkalische Phosphatase: <141 U7l gamma-GT: <11 U/l GLDH : < 9,6 u/l Bilirubin: < 0,5 mg/dl Es ist sehr sinnvoll, daß eine Ultraschalluntersuchung der Leber durchgeführt wird. Auch die Nebenniere sollte versucht werden zu untersuchen (wegen Cushingverdacht; trinkt Ihr Hund vermehrt?) Unterstützend könnten Sie für die Leber - Chelidonium D6 3 x 1 geben (5 Globuli oder 1 zerpulverte Tablette nüchtern, evtl. mit Spritze mit Wasser ins Maul geben - Legavit (enthält auch Mariendistel, selectavet, Tierarzt, ebenso wie Silymarin oder Legaphyton) geben Evtl. Leberdiät ( http://www.tierarzt24.de/category/5221-herzleber.aspx oder bei Ihrem Tierarzt ),
Diese Temperatur ist ok. Ist der Ausfluß klar? Dann können Sie erst mal die genannten Maßnahmen versuchen.
Es sollte unbedingt noch weiter in Richtung "Cushing" untersucht werden. Falls sich der Verdacht bestätigt: Der Cushing Ihres Hundes sollte mit Vetoryl als dem Präparat mit den wenigsten Nebenwirkungen behandelt werden, da Ihr Hund unbehandelt immer schwächer würde (sehr schnelle Erschöpfung) und es zu schweren Leber und Hautschäden kommen kann. Auch ein erniedrigter Schilddrüsenwert ist oft eine Folge des Cushing (tritt oft miteinander auf). Um ein Cushing-Syndrom zu diagnostizieren gibt es verschiedene Tests: - einen Urintest, den Sie als Erstes machen lassen können. Hierfür muß der Hund nicht in die Praxis, Sie können einfach Urin mit der Suppenkelle auffangen und in die Praxis bringen. Name des Tests: Cortisol-Kreatinin-Quotient, hiermit kann man bei negativem Befund ziemlich sicher einen Cushing ausschliessen.
Bei positivem Befund müssen aber leider Bluttests zur Bestätigung gemacht werden (da das Cushing-medikament nicht völlig nebenwirkungsfrei und außerdem teuer ist). Dies Tests sind entweder der - Dexamethason-Low-dose-test: hier wird eine kleine Dosis Dexamethason gespritzt und geschaut wie sich der Cortisolspiegel im Blut verändert (Blutabnahme vor und nach der Injektion) oder der - ACTH-Stimulationstest bei dem dem Hund vor und nach der Gabe von ACTH Blut entnommen wird. Übersteigt der Cortisolwert nach der Medikamentengabe einen bestimmten Grenzwert, so spricht dies für ein Cushingsyndrom. Häufig wird die erhöhte Cortisolproduktion durch einen gutartigen Tumor der Hypophyse verursacht, es kommen auch Tumore der Nebennierenrinde in Frage. Dies kann man durch Ultraschall oder teilweise auch durch die obigen Bluttests differenzieren. Die Behandlung des Cushing-Syndroms erfolgt meist mit Vetoryl, das auch nicht ganz risikolos ist, aber besser als die anderen Medikamente vertragen wird.. Hier finden Sie allgemeine Infos zu Cushing und Vetoryl: Cushing allgemein: http://www.tierklinik-birkenfeld.de/de/kat.php?k=29 Trilostan (Vetoryl, Janssen): http://www.vetpharm.uzh.ch/wir/00001364/7353__F.htm
Häufiges Hecheln kommt oft bei Cushing vor, zählt zu Hauptsymptomen. Beim Cushing ist der Cortisonspiegel im Blut zu hoch (durch Veränderung der Nebenniere selbst oder der Hypophyse)
Hier finden Sie Infos zu Cushing:
http://de.wikipedia.org/wiki/Cushing-Syndrom
http://www.tierklinik-birkenfeld.de/de/kat.php?k=29
Infos zu Leberdiät:
Fertigdiäten: http://www.tierarzt24.de/category/5221-herzleber.aspx,
falls Sie selbst kochen:
"Leberdiät für Hund und Katze Diätetische Maßnahmen stellen bei Lebererkrankungen von Hund und Katze einen wesentlichen und unverzichtbaren Teil für eine langfristig erfolgreiche Behandlung dar. Diätetisches Grundprinzip Wesentlich ist, dass durch die Nahrungsmittel im Darm keine freien Fettsäuren oder Toxine (Giftstoffe) entstehen. Daher sollen Kohlehydrate (Reis, Nudeln, Kartoffeln) möglichst viel vom Kalorienbedarf decken (70 –100 kcal/kg/d) und Nahrungsproteine auf ein Minimum beschränkt werden. Hierbei sind hochverdauliche, hochwertige Eiweißträger, wie Hüttenkäse oder Magerquark anderen Proteinen vorzuziehen. Lebensnotwendige Fette sollten möglichst nur in Form von ungesättigten Fettsäuren wie Becelmargarine oder Öle zugegeben werden Beispiele von Leberdiäten für einen Hund (Nelson & Couto 1998, in Small Animal Internal Medicine) Rezept A 2,5 Tassen gekochter Reis ohne Salz 3 Scheiben Weißbrot 1 Teelöffel Calciumcarbonat 1 großes hartgekochtes Ei 250 g geschmort Rinderhackfleisch Dies entspricht 1500 kcal/kg Futter und der kommerziell erhältlichen k/d Diät von Hills Fütterungsempfehlung: ca. 500g Futter pro Tag und 10 kg Körpergewicht Rezept B 2,5 Tassen gekochter Reis ohne Salz 2 Esslöffel Pflanzenöl 1 großes hartgekochtes Ei ¼ Teelöffel Calciumcarbonat ¼ Teelöffel Kaliumchlorid dies entspricht 1380 kcal/kg Futter und der kommerziell erhältlichen l/d Diät von Hills Fütterungsempfehlung: ca. 540g Futter pro Tag und 10 kg Körpergewicht Rezept C 1,5 Tassen fettarmer Hüttenkäse (1% Fett) 3 Tassen gekochter Reis ohne Salz 30 g gekochte Rinderleber 1 Teelöffel Calciumdiphosphat 1 Teelöffel Maisöl 250 mg Vitamin C 1 Kapsel Vitamin B Komplex + Eisen Diese Diät enthält 1000 Kcal/kg Futter und 24 % Protein. Werden statt 1,5 Tassen nur 1 Tasse fettarmer Hüttenkäse verwendet enthält die Diät nur 18 % Protein Fütterungsempfehlung: ca. 750g Futter pro Tag und 10 kg Körpergewicht Verboten sind! fettes Schweinefleisch Kommerziell erhältliche Standard-Futtermittel sind selten geeignet wegen eventueller unverträglicher Zusätze Spezielle Leberdiäten in Form von Fertig-Futtermittel sind über Ihren Tierarzt erhältlich
aus: http://www.tierklinik-kaufungen.de/html/body_leberdiat.html "
Am wichtigsten wäre Untersuchung und ggf Behandlung bzgl. Cushing, da dies die Ursache der veränderten Leberwerte sein kann.
Da mir angezeigt wurde, daß Sie offline sind, ist der Chat beendet. Sie können jedoch hier im Frage-Antwort-Modus weiterhin nachfragen, bis Sie mit meiner Antwort zufrieden sind. Ich antworte gerne noch einmal. Falls Sie keine Ergänzungsfrage mehr haben, würde ich Sie bitten, den allgemeinen Abläufen bei just-answer entsprechend meine Antwort positiv oder neutral zu bewerten, damit meine Arbeit bezahlt werden kann. Vielen Dank XXXXX XXXXX! Freundliche Grüße, Udo Kind