Vielen Dank,
zunächst möchte ich Ihnen sagen: Denken Sie bitte nicht, dass Sie als Mutter oder Vater ihm helfen können. Er leidet an einer psychischen Krankheit und braucht professionelle Hilfe.
Er sollte vor Ort eine Psychotherapie machen. Er war ja wegen der Diagnose schon mal bei einem Psychologen. Wenn Sie bei der Krankenkasse nachfragen, kann man Ihnen sagen, bei welchem Psychologen er behandelt werden kann.
Eine solcher Behandlung wird ihm helfen, aber das geht leider nicht schnell. Solche Behandlungen sind langwierig.
Sie haben sich ihm gegenüber bisher abwartend und verständnisvoll verhalten. Das ist grundsätzlich gut. Aber Sie sollten darauf achten, dass es nicht darauf hinausläuft, dass er es sich bei Ihnen bequem macht. Er muss häusliche Pflichten haben. Er muss zuhause mit anfassen. Sie dürfen ihn nicht bedienen. So krank ist er nicht, er ist normal handlungsfähig außer bei Sozialkontakten nach draußen. Und wenn er seine häuslichen Pflichten nicht oder schleppend erledigt, muss er Ärger kriegen. Er sollte auch keine Sondervergünstigungen von Ihnen erhalten. Wenn er ausgefallene Wünsche hat, muss er sie sich selbst erfüllen.
Also Verständnis und Abwarten ja, aber auch Konsequenz bei den häuslichen Pflichten und bei den Psychotherapie-Terminen.
Ich wünsche Ihrem Sohn und Ihnen alles Gute.