zusätzlich Wadenwickel:
Diese können das Fieber um 0,5-1 Grad senken.
Bevor es mit den Wadenwickeln losgeht, legen Sie am besten alle benötigten Materialien bereit. Jeder Wickel besteht aus mindestens zwei Tüchern (bei einem Wickel pro Bein benötigen Sie also insgesamt vier Tücher):
- Einem inneren Wickel für die direkte Anwendung auf der Haut und
- einem äußeren Wickel, der zum Fixieren und Auffängen der Flüssigkeit dient.
Bei sehr feuchten Wickeln kann noch ein zusätzliches drittes Tuch als Zwischenlage sinnvoll sein. Für die Wickel verwenden Sie am besten Stoffe aus natürlichen Materialien, wie Leinen oder Baumwolle.
Das Anlegen eines Wadenwickels zur Behandlung von Fieber unterteilt sich in verschiedene Schritte:
- Tauchen Sie den Stoff für den inneren Wickel in lauwarmes Wasser (circa 10 Grad kälter als die gemessene Körpertemperatur des Betroffenen), in das Sie zuvor je nach Belieben den Zusatz gegeben haben.
- Wringen Sie das Tuch gut aus, sodass dieses nicht mehr tropft.
- Wickeln Sie das innere Tuch straff um Ihre Wade.
- Schlingen Sie anschließend das äußere Tuch (eventuell davor noch das Zwischentuch) über den inneren Wickel.
- Wiederholen Sie den Vorgang am zweiten Bein.
Die Umschläge sollten fest und eng sitzen, gleichzeitig aber nicht in die Haut einschnüren oder die Blutzufuhr stören. Die Wickelanwendung wird am besten im Liegen durchgeführt. Zudem ist es ratsam, dafür zu sorgen, dass der Rest des Körpers angenehm warm bleibt. Kuscheln Sie sich zum Beispiel in eine Decke (Unterschenkel nicht zudecken, damit entstehende Wärme entweichen kann) und ziehen Sie dicke Socken an. Ein zusätzliches Handtuch kann die Unterlage (Bett oder Sofa) vor Nässe schützen.
Von großflächigen Wickelanwendungen bei Babys und Kleinkindern ist dringend abzuraten, da deren Körper sehr empfindlich sowohl auf Kälte- als auch auf Wärmereize reagieren. Der kleine Organismus ist noch nicht in der Lage, sich problemlos an den Temperaturunterschied anzupassen und es droht Unterkühlung beziehungsweise Überhitzung. Daher wird von Wadenwickeln bei Säuglingen bis zu 6 Monaten komplett abgeraten.
Bei älteren Kindern sind Wadenwickel möglich, doch auch hier gibt es zu beachten, dass der Temperaturunterschied zwischen Wickel und Körpertemperatur geringer ausfallen muss als es bei Erwachsenen der Fall wäre. Experten empfehlen, dass die Wickel maximal 2 bis 5 Grad kühler sein sollten als die gemessene Körpertemperatur des Sprösslings. Wenn Ihr Kind also beispielsweise 39 Grad Fieber hat, besitzen die Wickel im Optimalfall etwa eine Temperatur von 34 bis 37 Grad.
Die Dauer der Anwendung muss bei den Kleinen ebenfalls reduziert werden: Höchstens 10 Minuten lang sollten die Umschläge aufliegen. Meist reichen bei Kindern 1 bis 2 Wickelanwendungen am Tag, um den gewünschten Effekt zu erzielen.7 Voraussetzung dafür ist jedoch, dass sich das Kind dabei wohlfühlt und zu keiner Zeit friert.