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Manuel Metzger
Manuel Metzger, Dr. med.
Kategorie: Medizin
Zufriedene Kunden: 922
Erfahrung:  FA für Kinder- und Jugendmedizin
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Manuel Metzger ist jetzt online.

Meine Tochter hat einen Perikarderguss! Sie liegt, die

Diese Antwort wurde bewertet:

meine Tochter hat einen Perikarderguss! Sie liegt im Krankenhaus, die drainage konnte heute gezogen werden, bis ca.600 ml kam aus ihrem Herzen. Sie ist 11 Jahre alt! Was kann es denn für Ursachen geben? Sie ist ein gesundes Mädchen, wir haben keine familienkrankheiten, waren in keinen fremden Ländern! Sie hatte vor einer Woche Halsschmerzen und Fieber, das ging vorbei, sie ging wieder in die Schule und ist dort nach 3 Tagen fast in Ohnmacht gefallen! Bin eigentlich durch Zufall zum Arzt, der hat Herzgeräusche gehört, überweisen zum Kinderkardiologen und ab ging es mit Rettungswagen nach Berlin! Die ersten Blutuntersuchungen haben nichts ergeben! Was kann es sein, auf was müssen wir uns einstellen? Zumindest reden sie davon dass es folgenlos für sie geblieben sei, Herz ist gesund, Lunge wird es auch wieder sein! Die drainage liegt noch, da noch ein kleiner erguß im Ultraschall zu sehen ist!
JA: Ich verstehe. Bitte nennen Sie mir Ihr Alter, Geschlecht und Medikamente, die Sie einnehmen.
Customer: 11 Jahre, weiblich, keine Medikamente
JA: Vielen Dank. Gibt es noch etwas, dass der Arzt wissen sollte?
Customer: Mit fällt nichts ein

Sehr geehrte Fragestellerin,

vielen Dank für Ihre Anfrage bei JustAnswer. Mein Name ist Dr. Metzger und ich bin Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin mit bereits 10jähriger Erfahrung. Gern werde ich mich mit Ihrem Anliegen beschäftigen. Bitte geben Sie mir etwas Zeit, während ich Ihre Antwort formuliere. Vielen Dank für Ihre Geduld.

Es tut mir sehr leid, dass Sie so eine traumatische Erfahrung machen mussten. Wenn die vor kurzem noch gesunde Tochter plötzlich mit einer Herzdrainage im Krankenhaus liegt, muss das ein echter Schock für alle Beteiligten sein. Ich kann verstehen, dass Sie jetzt sehr viele Fragen haben.

Die möglichen Ursachen für einen Herzbeutelerguss (Perikarderguss) sind sehr weit gefächert:

  • Akute Perikarditis, also ein entzündlicher Prozess. Auslöser können hier Krankheitserreger wie Viren oder Bakterien sein. Manchmal findet man aber auch gar keinen konkreten Auslöser und man spricht von einem "idiopathischem Perikarderguss".
  • Autoimmunerkrankungen
  • Herzerkrankungen
  • Ein Unfall mit einem schweren Stoß gegen den Brustkorb (dann wäre der Erguss blutig)
  • Nierenerkrankungen
  • Gefäßprobleme, z.B. an der Aorta
  • Verschiedene Medikamente
  • Bestrahlung
  • Tumoren
  • Schilddrüsenprobleme
  • Gerinnungsstörungen

Zu den häufigsten Ursachen gehört der idiopathische Perikarderguss, hier findet man also keine Entzündung oder andere Erkrankung, die den Erguss ausgelöst haben könnte.

Was kommt jetzt auf Sie und Ihre Tochter zu?

  • Die abgelassene Flüssigkeit aus dem Perikarderguss wird im Labor untersucht. Erste Ergebnisse können schon nach einigen Stunden verfügbar sein und zeigen die grundsätzliche Zusammensetzung des Ergusses (blutig, eitrig oder wässrig). Meist wird auch gleich nach Bakterien gesucht. Speziellere Ergebnisse können dann je nach Labor bis zu 10 Tagen dauern, in spezialisierten Zentren geht es aber meist schneller.
  • Blutentnahme(n), um gezielte Untersuchungen durchzuführen. Hier wird üblicherweise das Blutbild, die Nieren- und Schilddrüsenfunktion untersucht. Gegebenenfalls wird auch nach Anhalt für eine Autoimmunerkrankung gesucht. Die Ergebnisse sind in der Regel recht schnell verfügbar (spätestens am nächsten Tag) und wurden ja auch schon von den behandelnden Ärzten mit Ihnen besprochen.
  • Die Drainage wird üblicherweise so lange liegen gelassen, bis weniger als 25 ml/Tag abfließen, mindestens aber 24 (besser 48) Stunden. Wenn die Drainage zu früh gezogen wird, besteht das Risiko, dass sich erneut ein Erguss bildet. Nach dem Ziehen der Drainage wird Ihre Tochter noch für 1-2 Tage im Krankenhaus beobachtet werden, um zu kontrollieren, dass sich kein nennenswerter Erguss nachbildet.
  • Die weitere Behandlung hängt davon ab, welche Ursachen für den Erguss gefunden werden. Falls eine konkrete Ursache ausgemacht werden kann, wird natürlich die Grunderkrankung behandelt. In 30-50% der Fälle kann aber keine Ursache gefunden werden. Hier wird keine besondere Behandlung nötig, es muss nur in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden, ob sich erneut ein Erguss bildet.

Alles in allem ist es für Ihre Tochter bisher sehr gut gegangen. Das Problem wurde schnell erkannt und behandelt, die Gefahr ist jetzt erst einmal gebannt. Es ist sehr erfreulich, dass die ersten Blutuntersuchungen "nichts" ergeben haben, "nichts" heißt in diesem Zusammenhang ja auch immer, es konnten schlimmere Erkrankungen und Ursachen ausgeschlossen werden (z.B. ein Nieren- oder Schilddrüsenproblem).

Ich hoffe, diese Ausführungen helfen Ihnen erst mal ein bisschen weiter und stehe natürlich für weitere Fragen diesbezüglich gerne hier für Sie ohne weitere Kosten zur Verfügung.

Herzliche Grüße,

Ihr Dr. med. M. Metzger

Kunde: hat geantwortet vor 3 Jahren.
Erstmal Danke! Mir macht sorgen, dass sie jetzt wieder Fieber hat, heute Abend 38.8! Der Körper kämpft also noch? Heute morgen war sie bei 36.4, gestern Nachmittag bei 37.8! Ich dachte nun es geht bergauf und nun heute Abend wieder dieser Wert! Was ist wenn sie das Virus nicht erkennen!? Das Ibuprofen alleine wird es doch nicht beseitigen? Antibiotika helfen ja bei Virus nicht. Was gibts für Möglichkeiten? Es gibt immer noch keine Ergebnisse von der Mikrobiologie, noch wurde nix gefunden!

Sehr geehrte Fragestellerin,

da kann ich Ihre Sorgen gut verstehen. Erst sah schon alles nach einer schnellen Besserung aus und jetzt zieht es sich doch etwas hin.

Ich kann Sie aber auch beruhigen: Das Fieber spricht zwar allgemein für einen infektiösen Prozess, wenn es aber seitens der Mikrobiologie keinen Nachweis von Bakterien gibt und die Ärzte von Antibiotika abraten, spricht wohl alles für einen rein viralen Infekt. Der Vorteil hier ist, dass unser Körper sehr gut ausgerüstet ist, um sich gegen Viren zu verteidigen. In der Regel sind also keine besonderen Medikamente nötig, um eine virale Infektion zu behandeln. Die unangenehmen Nebenwirkungen der (hocheffektiven) körpereigenen Abwehr (Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit, etc.) werden mit Ibuprofen symptomatisch behandelt.

Wie geht es Ihrer Tochter aktuell? Wie ist ihr Allgemeinzustand? Gibt es schon erste Ergebnisse aus den Blutuntersuchungen? Wissen Sie, welche weiteren Untersuchungen zur Zeit geplant sind?

Ich wünsche Ihnen viel Kraft und Geduld für die nächste Zeit und stehe für Ihre Fragen hier weiter zur Verfügung!

Herzliche Grüße,

Ihr Dr. med. M. Metzger

Kunde: hat geantwortet vor 3 Jahren.
Danke für die Antwort! Ihr gehts besser, Temperatur bei 36.8 heute morgen! Heute Vormittag wird wieder in der Biologe angerufen, ob die Kulturen ein Ergebnis gebracht haben! Gerade wird nochmal Blut abgenommen. Ansonsten hat sie Appetit, sieht gut aus. Behandelt wird bis jetzt mit Ibuprofen!

Das klingt ja nach einer sehr guten Entwicklung. Ich hoffe, Ihre Tochter ist bald über den Berg. Lassen Sie mich wissen, was die Ergebnisse heute erbracht haben. Ich freue mich sehr über eine kurze Rückmeldung. Herzliche Grüße,

Ihr Dr. med. M. Metzger

Kunde: hat geantwortet vor 3 Jahren.
Hallo, der aktuelle Stand:Laut Ultraschall haben sich keine neuen Ergüsse gebildet, die Drainage von der Lunge kommt wohl morgen raus! Die Entzündungswerte sind gestiegen, daher bekommt sie jetzt Antibiotika! Warum, ob das vom Infekt kommt oder durch die Schläuche oder ob das Immunsystem jetzt hoch arbeitet, wissen sie nicht! Bis jetzt war jedenfalls die Suche nach dem Erreger weiterhin ergebnislos! Temperatur ist bei 38.3. ihr gehts soweit gut, isst und trinkt gut!

Sehr geehrte Fragestellerin,

das sind ja sehr gute Nachrichten, was den Erguss angeht. Es freut mich, dass die Drainage morgen wohl schon wieder gezogen werden kann! Auch dass sie gut isst und trinkt ist ein gutes Zeichen.

Die gestiegenen Entzündungswerte und die erhöhte Temperatur könnten ein Hinweis auf eine bakterielle Beteiligung sein. Das könnte eine opportunistische Infektion sein, also Bakterien, die sich vermehren konnten, weil ihr Körper geschwächt war. Allerdings lassen Entzündungsparameter in der Regel keine 100%ige Unterscheidung zwischen Viren und Bakterien zu. Welche Entzündungszeichen wurden erhoben und wie stark waren sie erhöht?

Auf jeden Fall denke ich auch, dass es eine gute Entscheidung ist, bei steigenden Entzündungwerten eine antibiotische Behandlung zu beginnen. Für welches Präparat haben sich die Ärzte bei Ihrer Tochter entschieden? Ich hoffe, die Therapie schlägt bei Ihrer Tochter gut an und es geht ihr bald besser. Mal sehen, ob aus der Mikrobiologie bald Ergebnisse kommen. Halten Sie mich bitte weiter auf dem Laufenden!

Herzliche Grüße,

Ihr Dr. med. M. Metzger

Sehr geehrte Fragestellerin,

ich wollte mich nochmal nach Ihrer Tochter erkundigen. Wie geht es ihr? Gibt es schon Neuigkeiten aus der Mikrobiologie? Hat die antibiotische Therapie gut angeschlagen? Ich freue mich sehr über eine kurze Rückmeldung.

Herzliche Grüße,
Ihr Dr. med. M. Metzger

Kunde: hat geantwortet vor 3 Jahren.
Hallo, meiner Tochter geht es gut, kein Fieber mehr! Nun liegt es nur noch an der Drainage zur Lunge wann sie rauskann! Diese produziert zwar nur noch minimal, aber vorher wollen Sie diese nicht ziehen. Die Ergebnisse des Blutes und der Gewebeflüssigkeiten verliefen alle negativ. Es sieht also so aus, als ob wir ohne Ergebnis entlassen werden. Ich weiß nicht was ich davon halten soll! Muss ich jetzt Angst haben, dass es wieder passiert? In welchem Abständen zur Kontrolle! Ich meine, es kam so schnell und relativ unauffällig, dass ich schon Angst habe etwas zu übersehen! Zumindest ist das Ende des KH-Aufenthalts nah!
Danke!

Sehr geehrte Fragestellerin,

das sind ja gute Neuigkeiten! Wie gesagt, im Großteil der Fälle kann kein konkreter Auslöser für den Perikarderguss festgestellt werden. Das ist ein gutes Ergebnis, denn es schließt andere, möglicherweise schwerwiegende Ursachen aus (z.B. eine Autoimmunerkrankung, Herz-, Nieren- oder Gefäßerkrankungen, Tumore oder Schilddrüsenprobleme). Über die genauen Kontrollabstände wird Sie das Krankenhaus informieren. Zu Beginn wird es sicher etwas häufiger sein (z.B. nach 2 und 7 Tagen), danach kann man die Abstände immer großzügiger ansetzen. Bei den meisten Kindern kommt der Erguss nicht wieder zurück und es bleibt bei den Kontrollen (> 70 %). Die Haupttherapie sind antientzündliche Medikamente (wie z.B. Ibuprofen), die die Häufigkeit von Rückfällen deutlich reduzieren.

Viel Kraft und Geduld noch für den Rest des stationären Aufenthalts. Ich hoffe, es geht bald nach Hause!

Herzliche Grüße,
Ihr Dr. med. M. Metzger

Kunde: hat geantwortet vor 3 Jahren.
Hallo, sie haben noch nicht aufgegeben die Ursache finden. Heute war die Rheumatologin da, hat sie befragt und Ultraschall gemacht, nix. Ein großer Bauchultraschall wurde in der Radiologie gemacht von den Organen. Es wurde heute nochmal Blut abgenommen, mal schauen! Was ich jetzt nicht gut fand, dass sie eben wieder 37.9 hatte! Ich glaube sie war jetzt seit Mittwoch frei von Fieber, mmh! Aus der Lungendrainage kommt noch immer Flüssigkeit nach, ob das nun neu oder alt ist, kann nicht gesagt werden, es waren bis jetzt durchgängig Ergüsse zu sehen. Ihr gehts aber gut, hat Appetit und merkt nichts von den 37.9!?
Danke
Kunde: hat geantwortet vor 3 Jahren.
Ach so - im Bauchultraschall war alles super!

Sehr geehrte Fragestellerin,

vielen Dank für die Rückmeldung. Es freut mich wirklich sehr, dass die Untersuchungen bisher so positiv ausfielen. Wie hat sich die Körpertemperatur seit heute Abend weiter entwickelt? Wieviel Flüssigkeit kam in den letzten 24 Stunden noch aus der Drainage? Wenn es nur noch wenig ist, könnten die Ärzte vielleicht über das Ziehen der Drainage nachdenken, da das Perikard selbst auch immer etwas Flüssigkeit produziert und aufnimmt.

Ich kann mir vorstellen, dass das hin und her mit verschiedenen Spezialisten und Untersuchungen, Blutentnahmen und immer noch ausstehenden Ergebnissen Ihnen einiges an Geduld abverlangt. Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall viel Kraft und Ausdauer für den weiteren stationären Aufenthalt. Für Ihre Fragen stehe ich hier natürlich gerne weiter zur Verfügung.

Herzliche Grüße,
Ihr Dr. med. M. Metzger

Kunde: hat geantwortet vor 3 Jahren.
Hallo,Die Drainage wurde gestern gezogen, es kam nun fast nichts mehr und mit dem Rest hoffen sie, dass der Körper alleine klar kommt. Tagsüber hat sie keine Temperatur, aber immer abends 39. sie bekommt noch immer dreimal täglich Antibiotika und auch Ibuprofen. Wie lange ist denn dieses Fieber normal, kämpft sie immer noch mit dem Virus? Jetzt wird täglich geschallt, um zu gucken, ob Ergüsse nachkommen. Morgen kommen wohl die letzten Blutergebnisse.Wann sie rauskommt wissen wir nicht, das ist wohl abhängig davon was jetzt in den nächsten Tagen bei ihr passiert.
Nun haben wir in den Oktoberferien zwei Wochen Urlaub in die Türkei geplant, das wäre in drei Wochen. Ich denke mal das können wir umplanen?!
Danke

Das sind wirklich sehr gute Neuigkeiten. Wenn jetzt die Drainage gezogen ist, haben Sie gute Karten, dass Sie bald nach Hause können. Eine wichtige Voraussetzung wäre dafür aber, dass Sie 24 Stunden fieberfrei ist, dann kann man vernünftigerweise annehmen, dass die Infektion im Wesentlichen vorbei ist.

Zur Frage mit dem Fieber: wenn ich es richtig im Kopf habe ging das ca. am 8.9. los, wäre jetzt also eine knappe Woche. Die Tatsache, dass die Antibiotika keinen durchschlagenden Erfolg gebracht haben, spricht für einen viralen Auslöser. Bei viralen Erkrankungen kann es auch mal eine Woche bis 10 Tage dauern, bis die Kinder entfiebern. Seltener können auch Autoimmunerkrankungen mit Fieberschüben einhergehen. Hat die Rheumatologin (das ist die Spezialistin für Autoimmunerkrankungen) Anhalt für eine Autoimmunerkrankung gesehen?

Der Urlaub in drei Wochen in der Türkei: ganz wohl ist mir bei dem Gedanken nicht. Man könnte unter folgenden Voraussetzungen aber doch darüber nachdenken:

  • Ihre Tochter kann in der nächsten Woche aus dem Krankenhaus entlassen werden
  • Eine kurz vor dem Urlaub durchgeführte Ultraschalluntersuchung zeigt, dass sich kein weiterer Erguss gebildet hat
  • Sie achten während des Urlaubs genau auf Zeichen eines erneuten Ergusses (schnelle Erschöpfung, Schwindelgefühl, Kurzatmigkeit)
  • Ein Krankenhaus mit kinderkardiologischer Kompetenz ist in vernünftiger Zeit erreichbar und Sie können sich auf türkisch mit den Ärzten verständigen

Sprechen Sie auch nochmal mit den behandelnden Ärzten über diese Frage, um hier eine konkrete Empfehlung zu erhalten. Besteht eine Reiserücktrittversicherung oder die Möglichkeit, die Reise auf später umzuplanen?

Ich wünsche Ihnen weiter viel Geduld und Kraft und hoffe, dass Sie und Ihre Tochter den Krankenhausaufenthalt bald überstanden haben.

Herzliche Grüße,

Ihr Dr. med. M. Metzger

Kunde: hat geantwortet vor 3 Jahren.
Hallo,Die Ärzte wollen meine Tochter morgen entlassen. So richtig gut fühle ich mich nicht, sie hat noch immer Fieber. Sie wollen Sie jetzt 4 Wochen lang mit colchicin behandeln?! Sie wollen es uns nachher nochmal erklären, aber ich habe nur gelesen...bei akuten Gichtanfällen zugelassen
(Hat sie ja nicht, also off Label)... nicht bei Kindern und Jugendlichen im Wachstum...
Schon dass kurze Überfliegen vom Text beunruhigt mich, wissen die Ärzte wirklich was sie tun. Das Medikament soll erbgutverändernd sein, sie will doch bestimmt mal Kinder! Mist, wieder Sorgen und Fragen...
Liebe Fragestellerin,
ich bin gerade unterwegs und deshalb nur eine etwas kurze Antwort: die Behandlung mit Colchocin ist eine gute Idee und vermindert nachweislich die Rückfallrate. Bei dieser Indikation ist es tatsächlich ein Off-Label use, aber bei Kindern gibt es sehr gute Erfahrungen. Es wird in dieser Indikation in sehr geringer Dosierung verwendet, Nebenwirkungen sind extrem selten (<1 %). Die Ärzte müssen Sie noch ausführlich aufklären, stellen Sie so viele Fragen, bis Sie sich gut fühlen. Ich hoffe ich kann mich bald wieder melden, aber ich weiß nicht, wie es in der nächsten Zeit mit dem Empfang aussieht.
Herzliche Grüße,
Ihr Dr. med. M. Metzger
Manuel Metzger und weitere Experten für Medizin sind bereit, Ihnen zu helfen.
Kunde: hat geantwortet vor 3 Jahren.
Hallo, meine Tochter ist seit Mittwoch zu Hause und es geht ihr gut, kein Fieber mehr! Am Freitag waren wir zur Kontrolle, die Entzündungswerte sind rückläufig! Im Ultraschall waren die Ergüsse noch zu sehen und so richtig zufrieden schienen sie mir nicht zu sein, auf der einen Seite der Lunge war nichts, auf der anderen anscheinend etwas mehr. Das ist jetzt wirklich ein nervenstark und die Angst dass alles von vorne beginnt ist groß! Am Montag sollen wir nochmal hin, wenn sie denn sagen, dass nochmal punktiert werden muss weiß ich nicht wie ich meine Tochter aufbauen soll. Der Arzt hat mir bezüglich des Colchicins alle Fragen geduldig beantwortet und mich beruhigen können. Bei der Diagnostik sind sie noch immer nicht am Ende, es stehen immer noch Werte aus.
Das nur zu Ihrer Info, vielen Dank für die Begleitung!

Sehr geehrte Fragestellerin,

vielen Dank für die Rückmeldung, ich bin sehr am weiteren Verlauf interessiert. Die Nachricht zu den rückläufigen Entzündungswerten, sehe ich sehr positiv. Ich hoffe sehr, dass Sie heute gute Nachrichten erwarten, wenn Sie zur Ultraschallkontrolle gehen. Wie auch immer können Sie mir hier weiter gerne schreiben, vielleicht kann ich ja zur einen oder anderen Frage noch etwas sagen.

Herzlichen Dank auch für die gute Bewertung, ich freue mich, dass Ihnen meine Beratung etwas gebracht hat.

Herzliche Grüße und weiter gute Besserung für Ihre Tochter!

Ihr Dr. med. M. Metzger

Liebe Fragestellerin,

ich wollte nochmal kurz nachfragen: wie verliefen die Kontrollen bisher? Wie geht es Ihrer Tochter?

Herzliche Grüße,
Ihr Dr. med. M. Metzger

Kunde: hat geantwortet vor 3 Jahren.
Hallo,
wir hatten heute vorerst die letzte Kontrolle in der Charité, die folgenden Ultraschall-Untersuchungen macht unser
Kinderkardiologe. Es sieht weiterhin positiv aus, in der Lunge links ist nichts mehr, rechts noch ein Rest, am Herzen weniger und nicht mehr überall, an einer Stelle aber noch ca.5 mm. Wir sollen in 10 Tagen zur Nachkontrolle, zumindest es ihr ansonsten natürlich gut geht. Wir wurden zur weiteren Diagnostik in die Rheuma-Ambulanz überweisen, man hat noch nicht aufgegeben. Ein Wert, ich habe mir nur ANA gemerkt, ist erhöht. Es kann auf eine autoimmunologische Reaktion des Körpers schließen. Ich habe es nicht ganz verstanden, es heißt ja nur weiterhin, dass sie nix wissen, aber der Körper auf etwas reagiert oder mit etwas kämpft?!
Naja, der Urlaub ist natürlich abgesagt, dass ist uns definitiv zu riskant, Gesundheit geht vor.
Danke!

Vielen Dank für die Rückmeldung, es freut mich sehr, dass die Entwicklung weiter so positiv ist. Ein erhöhter ANA-Wert könnte auf eine autoimmune Ursache hindeuten, allein beweisend ist dieser Wert aber noch nicht. Aktuell scheint sich die Lage aber schon sehr beruhigt zu haben, Sie müssen also nicht davon ausgehen, dass der Körper Ihrer Tochter noch im "Kampf" ist. Ich denke es ist eine gute Entscheidung den Urlaub abzusagen, so richtige Entspannung wäre so ohnehin nicht möglich gewesen. Ich hoffe, es geht weiter aufwärts und wünsche Ihnen und Ihrer Tochter viel Kraft für die weitere Genesung.

Herzliche Grüße,
Ihr Dr. med. M. Metzger

Kunde: hat geantwortet vor 3 Jahren.
Ja, aktuell versuchen wir uns auch zu beruhigen, wir sehen ja wie gut es ihr geht. Falls es etwas Neues gibt werde ich mich mal bei Ihnen melden. Wir bedanken uns für die tolle zweite Meinung die wir mit Ihnen immer hatten, es hat viel Sicherheit und Aufklärung gegeben. Ich muss aber auch die Ärzte im Herzzentrum und im Virchow-Klinikum loben, Ihnen war es auch nicht zu doof uns alles zweimal zu erklären und uns aufzuklären, es war wirklich eine gute Arbeit die geleistet wurde und meine Tochter hat sich immer sicher und verstanden gefühlt- diese Erfahrung durften wir so noch nie machen, im örtlichen Krankenhaus in Potsdam war man nicht so Patienten- zugewandt!
Lieben Dank an Sie!!!

Wirklich sehr gern geschehen, das ist doch auch ganz selbstverständlich. Ich freue mich, dass Sie so gute Erfahrungen mit den Ärzten im Herzzentrum und Virchow-Klinikum machen konnten. Ich hoffe das weiter alles gut verläuft. Für Fragen stehe ich Ihnen hier natürlich immer gerne zur Verfügung. Sie können mich gerne über meine Profilseite direkt anfragen, hier der Link: https://www.justanswer.de/medizin/expert-dr-paed/?rpt=3800

Alles Gute für Sie und weiter gute Besserung für Ihre Tochter,
Ihr Dr. med. M. Metzger

Kunde: hat geantwortet vor 3 Jahren.
Hallo, der Perikarderguss bei unserer Tochter ist vollständig weg. Sie wird das Colchizin weiterhin nehmen, keine Ahnung wie lange, sie sprach von einer längeren Therapie. Das Ibuprofen wird jetzt langsam ausgeschlichen. Der Rheumatologe in der Charité hat sie letzte Woche das erste mal untersucht und hat ihre ganzen Ergebnisse ausgewertet. Er meinte, dass ihr ANA wert schon relativ hoch ist, aber dieser Wert an sich, ohne weitere Symptome, keine Diagnose ist. Sie läuft jetzt unter „rezidivierender Perikarderguss“, obwohl ja noch nicht weiß ob er sich wiederholt. Irgendwie ist das alles echt schwammig für uns. Der stellvertretende Kardiologe heute morgen meinte nur, naja so ein ANA-Wert spricht schon für Rheuma. Mich macht das ja alles wahnsinnig und bekomme gleich Bauchschmerzen! Was denn nun? Und so ein Perikarderguss sei total selten- na toll, also kaum erforscht? Wie selten denn? Ich finde eigentlich nicht viel im Internet. Und er entsteht innerhalb von 1-2 Tagen? Das ist doch sehr erschreckend!
Danke!

Sehr geehrte Fragestellerin,

vielen Dank für die Rückmeldung, ich freue mich, dass der Perikarderguss nun vollständig verschwunden ist. Ich kann gut verstehen, dass es schwer zu ertragen ist, keine definitiven Antworten zu erhalten. Ich würde mich bei der Bewertung des ANA-Werts eher an die Fachleute (Rheumatologen) halten, und den beiläufigen Kommentar des Kardiologen zu den Akten legen. Perikardergüsse sind selten und wir kennen im Großteil der Fälle nicht die genaue Ursache. Da spricht man in der Medizin dann vom "idiopathischen" Perikarderguss. Das Risiko für ein erneutes Auftreten ist schwer abzuschätzen, könnte aber ohne Behandlung zwischen 15 und 30 Prozent liegen. Durch die Behandlung mit Colchizin wird das Risiko aber effektiv reduziert und Rückfälle sind sehr selten. Die Behandlung sollte über 3 bis 6 Monate durchgeführt werden. Ich hoffe, diese Informationen helfen Ihnen ein bisschen weiter. Alles Gute auch für Ihre Tochter!

Herzliche Grüße,
Ihr Dr. med. M. Metzger

Sehr geehrte Fragestellerin,

ich wollte mich nochmal nach Ihrer Tochter erkundigen. Wie geht es ihr? Was haben die bisherigen Kontrollen ergeben? Ich freue mich von Ihnen zu hören. Herzliche Grüße, Ihr Dr. med. M. Metzger

Kunde: hat geantwortet vor 3 Jahren.
Hallo, ich hatte gestern eine Antwort formuliert, dies scheint irgendwie schief gegangen zu sein?!
Bis vor ein paar Tagen ging es unserer Tochter super, unser jüngerer Sohn hat nun sie und auch unsere andere Tochter und meinen Mann angesteckt- liegt jedenfalls nahe, alle haben Fieber und leichten Husten! Nun fiebert sie schon den 5. Tag, auch bis 39.7 und wir sind bei ihr natürlich nervös. Wir waren auch beim Kardiologen, es war nichts zu sehen, Diagnose grippaler Infekt. Wir lassen sie natürlich nicht aus den Augen!
Im Januar sind wir wieder beim Rheumatologen, neues gibt eigentlich nicht. Ich habe nur im arztbericht vom Krankenhaus gelesen, dass im Blut oder Stuhl (ich hab’s gerade nicht zur Hand) RNA vom Enterovirus gefunden wurde. Er meinte nur, dass Weiteres aussteht, keine Ahnung, aber die Ergebnisse müssten ja drei Wochen später nun wirklich da sein. Ich weiß nicht genau, ob damit gemeint war, dass im Januar nochmal kontrolliert wird?! Jedenfalls nimmt sie immer noch Colchizin und Ibuprofen, ab Montag wäre es denn eigentlich nur noch eine Ibu gewesen, aber mit dem Fieber warten wir wohl noch! Morgen müssen wir wieder zur Kardiologin und ich hoffe natürlich, dass wieder nichts zu finden ist. Aber Fieber über 5 Tage finde ich schon ziemlich ungewöhnlich, mein Sohn hatte es nur zwei Tage.
VG

Oh, die Arme! Das tut mir ja leid, dass Ihre Tochter sich da einen grippalen Infekt eingefangen hat. Ich kann verstehen, dass Sie sich Sorgen machen und denke auch, dass 5 Tage schon recht lange für einen grippalen Infekt sind. Ich kann Sie aber auch beruhigen, es doch gar nicht so selten vor, dass das Fieber mal bis zu einer Woche anhält, auch bei "nur" einem grippalen Infekt. Sie sind ja in engmaschiger Kontrolle bei Ihrer Kardiologin, da würden bedenkliche Befunde sicher schnell auffallen. Es freut mich, dass sich bisher kein erneuter Perikarderguss gezeigt hat, ich hoffe, das bleibt auch so!

Vielen Dank für das kurze Update, ich wünsche Ihrer Tochter gute Besserung!

Herzliche Grüße,
Ihr Dr. med. M. Metzger

Kunde: hat geantwortet vor 3 Jahren.
Hallo,
Unsere Tochter ist zur Beobachtung und weiteren Diagnostik im Krankenhaus. Bei einer Nachkontrolle hat sich ein minimaler Erguss gezeigt, für andere Menschen vielleicht nicht schlimm, aber bei ihrer Vorgeschichte und da das Fieber nun den 6. Tag anhält, waren sie der Meinung es wäre besser im Krankenhaus die nochmalige und weitere Diagnostik zu machen. Die eine Ärztin meinte, dass der Körper eine Entzündung innehat und der Virus jetzt wieder der Trigger war. Jetzt hoffen wir, dass sie was finden, denn die Angst, dass es sie beim nächsten Virus wieder erwischt ist natürlich da. Aber kann es denn Rheuma sein ohne jegliche anderen Anzeichen oder Familienvirgeschichten?
VG

Das tut mir leid zu hören. Ich hoffe, es bleibt bei dem minimalen Erguss und wird nicht wieder schlimmer.

Rheumatische Erkrankungen (= Autoimmun-Erkrankungen) sind keine Erbkrankheiten. Zwar können Erbfaktoren eine Rolle spielen und das Risiko etwas erhöhen. Eine große Rolle spielen aber auch Einflussfaktoren, denen wir im Leben ausgesetzt sind. Vereinfacht gesagt, kann eine an sich harmlose Infektion zu Fehlreaktionen im Immunsystem führen, das daraufhin körpereigene Strukturen angreift. Das könnte eine Ursache für die wiederkehrenden Perikardergüsse Ihrer Tochter sein. Ob sich dieser Verdacht bestätigt, werden die weiteren Untersuchungen zeigen.

Ich wünsche auf jeden Fall einen möglichst kurzen Krankenhausaufenthalt und dass Sie bald wieder als Familie zuhause sein können.

Herzliche Grüße,
Ihr Dr. med. M. Metzger

Kunde: hat geantwortet vor 3 Jahren.
Hallo, unsere Tochter wurde wieder entlassen. Sie hat gut auf das Cortison angesprochen, der Erguss in der Lunge war in 1,5 Tagen von 5 cm auf Nichts geschrumpft! Um das Herz rum war es auch fast weg. Sie bekommt jetzt für zwei Wochen ausschleichendes Prednisolon. Das Ibuprofen wurde getauscht mit Naxopren (?), Colchizin erhöht auf dreimal 0,5 mg. Durch diese Erhöhung erhofft man sich jetzt keinen Rückfall mehr- wir werden sehen. Gefunden hat man bei der ganzen Diagnostik wieder nichts, außer dem erhöhten ANA-Wert. Wir waren sogar beim Augenarzt, alles nix! Einerseits natürlich gut, dass nichts beunruhigendes gefunden wird, andererseits auch beunruhigend.
Danke für ihre Unterstützung!

Vielen Dank für den Verlaufsbericht. Schön, dass Sie wieder zu Hause sind und Ihre Tochter gut auf die Behandlung angesprochen hat. Es klingt insgesamt nach einem sehr guten Behandlungsplan. Ich kann sehen, dass Sie in guten Händen sind. Es ist auch eine gute Nachricht, dass z.B. keine Augenbeteiligung festgestellt werden konnte. Ich hoffe, dass sich alles weiter gut entwickelt. Alles Gute für Sie und besonders auch für Ihre Tochter!

Herzliche Grüße,

Ihr Dr. med. M. Metzger