Es tut mir sehr leid, dass es jetzt einige Ergebnisse gibt, die Ihre Sorgen wieder schüren. Auf der anderen Seite haben Sie jetzt gute Argumente, um die Diagnostik zügig abzuschließen und das Thema "Hirntumor" endgültig auszuschließen.
Ja, die Schulvoruntersuchung kann nur orientierende Sehbefunde erheben. Wenn Sehprobleme festgestellt wurden, lohnt sich eine augenärztliche Untersuchung. Ich würde Ihnen empfehlen, sich beim Kinderarzt vorzustellen, um eine Überweisung zu erhalten (sie brauchen ja sowieso eine Überweisung wegen dem MRT, das geht dann gleich in einem Rutsch). Beim Augenarzt kann dann genau gesehen werden, wo das Problem liegt und ob eine Sehhilfe angezeigt wäre. Er kann sich auch den Augenhintergrund ansehen, um zu sehen, ob hier Zeichen für einen erhöhten Hirndruck zu sehen sind. Das könnte ein zusätzlicher Hinweis sein, um einen Hirntumor auszuschließen.
Zusammengefasst empfehle ich Ihnen folgendes Vorgehen:
- stellen Sie sich noch diese Woche bei Ihrem Kinderarzt vor
- erwähnen Sie, dass Ihr Sohn jetzt vor allem morgens über Übelkeit klagt und nichts essen möchte
- erwähnen Sie, dass im Vergleich zur letzten U-Untersuchung die Sehfähigkeit abgenommen hat
- sprechen Sie auch über Ihre große Sorge, dass ein Hirntumor Auslöser der Beschwerden sein kann und schildern Sie eindringlich, wie sehr Ihnen diese Sorgen zusetzen und die ganze Familie im Alltag belasten
Warten Sie dann erst mal ab, was der Arzt Ihnen empfiehlt. Ich denke, wahrscheinlich wird Ihr Arzt von selbst eine Überweisung zum Augenarzt und MRT ausstellen. Falls nicht, fragen Sie gezielt, ob nicht die Möglichkeit für diese Untersuchungen bestehe. Falls der Arzt sich weigert, fragen Sie ihn direkt, ob er einen Tumor bei diesen Beschwerden zu 100% ausschließen kann und warum er sich dabei so sicher ist. Entweder legt Ihr Arzt sich zu 100% fest oder Sie erhalten die Überweisungen. Da Sie sich ja schon um einen Termin gekümmert haben, dürfte es dann relativ schnell mit der MRT-Untersuchung klappen.
Ich hoffe und wünsche Ihnen, dass dann alles unauffällig ist und Sie mit dieser Sorge abschließen können.
Herzliche Grüße,
Ihr Dr. med. M. Metzger