Direkte Frage : hat Sie eine Magersucht oder Essstörung ? 45 kg ist schon verdammt wenig.... Ich habe mehrere Jahre mit Frauen mit niedrigem Gewicht gearbeitet. Es kann natürlich schon sein, dass Sie eine Osteoporose = Mangel an Knochendichte und sogar einen Bruch aufgrund einer Spontanfraktur hat. Ich bin nun nicht weiter darauf eingegangen, weil sie ja beim Orthopäden war und offenbar ja nun von Arzt zu Arzt geschickt wird oder selber geht.
Wirbelsäulenbeschwerden können immer neu akut entstehen. Das gehört dann IMMER akut neu abgeklärt.
Das wäre aber unwahrscheinlich. Häufiger sind chronische Rückenbeschwerden in der Folge der Anspannung und inneren Sorge / Angst. Zudem verwechselt man dann Ursache und Wirkung : Gesichert scheint ja, dass sie eine allergische Komponente der Atemproblematik hat. Dies kann ja nicht durch die Wirbel erklärt werden.
Dafür sollte sie natürlich die vom letzten Lungenarzt empfohlene Medikation als Basis nehmen. Ich glaube halt nur, dass der von mir beschriebene Teufelskreis von flacher Atmung, verstärkter Anspannung bzw. Wahrnehmung von
Symptomen und damit Verstärkung der Angst in der Therapie berücksichtigt werden sollte.
Nur deshalb habe ich ja diese Frage aufgegriffen, da ich es an dieser Stelle für unsinnig halte, eine neue Orthopädie-Therapie oder ein anderes Dosieraerosol auszuprobieren, wenn die Beschwerden sich letztlich immer weiter verselbstständigen und chronisch sind.
Natürlich liest man viel im Internet, was aber letztlich unseriös ist (z.B. KISS-Syndrom als Ursache für Wirbelblockaden und alle möglichen und unmöglichen Beschwerden im Körper). Davon halte ich nichts.
Zum Vorgehen : Wäre sie hier in der Klinik Patientin würden wir sie einerseits zu einer Symptombeobachtung anleiten. Also einmal schauen, wann sich dieses Beklemmungsgefühl / "Haken" bei der Atmung zeigt. Welche Gedanken und Gefühle gehen damit einher. Welche weiteren körperlichen Symptome.
Dann würden wir eine Anleitung für Entspannungsverfahren wie die Progressive Muskelentspannung, vielleicht auch eine Achtsamkeitsbasierte Therapie empfehlen. Über die Physiotherapeuten würden wir die Atmung anschauen und vermutlich die von mir vermutetete zu flache Atmung "sehen". Durch Atemtherapie bzw. Körperwahrnehmung kann man das dann verändern, gleichzeitig etwaige muskuläre Haltungsprobleme der Wirbelsäule behandeln.
In der Psychotherapie würde es um die Faktoren gehen, die sie anspannen bzw. nicht entspannen lassen.
Vor Ort könnte dies am ehesten ein Facharzt für Psychotherapeutische
Medizin oder ein ganzheitlich orientierter Lungenarzt, der eben auch diese psychosomatischen Aspekte der Lungenbeschwerden mit einbezieht, übernehmen.