Guten Morgen !
Aufgrund der Bescherdeschilderung bzw. der Vorerkrankungen kommen leider eine ganze Reihe von möglichen Auslösefaktoren in Frage.
Pragmatisch geht man häufig so vor, dass man sowohl hinsichtlich der Beschwerden wie auch der
Medikamente eine ausführliche Anamnese macht. Je mehr Medikamente nehmen müssen, desto eher treten diesbezüglich auch einmal Probleme im Sinne von Wechselwirkungen oder Nebenwirkungen auf.
Wurden in der letzten Zeit bei Ihnen die Blutsalze (Elektrolyte) speziell von Magnesium und Kalium untersucht ?
Es könnte sein, dass Sie u.a. bedingt durch die Entwässerungstabletten einen Magnesiummangel haben.
Daneben wäre es wichtig zu wissen, ob von den vielen Medikamenten ein Präparat neu dazu gekommen ist und möglicherweise zu Problemen beigetragen hat.
Daneben wäre wichtig zu wissen, ob der Hausarzt die Pulse in den Beinen untersucht hat. Es könnte auch eine Durchblutungsstörung in den Beinen sein.
Aufgrund ihrer Vorgeschichte würde ich aber als eine der wahrscheinlichsten Ursachen an das Vorliegen einer Polyneuropathie denken. Das wäre eine (beispielsweise durch Alkohol) ausgelöste Schädigung der Nerven im Bein, die für die Gefühlsübermittlung, Lageempfinden und Bewegung zuständig sind. Hier kommt es dann häufig zu Beschwerden bzw. Missempfindungen.
Als Differentialdiagnose würde man dann auch noch daran denken, dass ihre Probleme von der Wirbelsäule (spezieller dem Spinalkanal) kommen könnten. Damit meine ich eine Einengung des Spinalkanals (beispielsweise auch hoch im Halswibelsäulenbereich).
Für die diagnostische Zuordnung wäre aus meiner Sicht daher sinnvoll, gemeinsam mit dem Hausarzt als Lotsen nochmal sehr gründlich auf Suche nach Auslösern zu gehen.
Beim Neurologen wäre die Messung der Nervenleitgeschwindigkeit und EMG, ggf. auch ein Doppler der Beingefässe möglich (sonst über einen Internisten)
Das könnte dann auch schon Hinweise auf eine Schädigung im Rückenmarksbereich geben, die dann ggf. das Einbeziehen eines Orthoäden erfordert.
Es hängt aber eben wirklich von den jeweiligen Untersuchungsbefunden ab, in welche Richtung man dann ihre Beschwerden weiter untersucht und dementsprechend behandelt.