Sehr geehrte Ratsuchende,
wichtig ist, die Unterscheidung zu treffen zwischen infektiöser Hautveränderung (wozu ein Pilz zählt) und immunbedingter Hautveränderung (z.B. Ekzem, Neurodermitis). Beim gewöhnlichen Pilz hat man meist rundliche Stellen, die in der Mitte eher hell sind und die Rötung und Schuppung konzentriert sich meist auf den Randbereich. Das kann ähnlich einem Ring aussehen. Beim Ekzem kommen die unterschiedlichsten Formen und Ausdehnungen vor, meistens ist hier die Fläche gleichstark befallen.
Ihre Beschreibung läßt am ehesten auf ein Ekzem schließen: die flächige Ausdehnung, die Beschreibung der Reste nach Behandlung, die rasche Entstehung von neuen Stellen, die Beschaffenheit der neuen und der behandelten Stellen sowie die bessere Wirkung von Cortison. Allerdings kann Cortison auch bei Hautpilzen zu vermeintlicher Besserung führen, da die Entzündung behandelt wird, nicht aber der Pilz selbst. Umgekehrt führen Pilzcremes öfter bei Ekzemen zu teilweiser Besserung.
Von hier aus kann ich keine verbindliche Diagnose stellen. Wichtig zur Diagnosefindung ist für den Hautarzt der Blick auf Ihre Haut, dies reicht meistens schon aus. Allerdings ist das nicht in allen Fällen eindeutig. Wenn der Hautarzt sich nicht sicher ist, wird er eine Pilzkultur anlegen, um Wachstum von Pilzen zu prüfen.
Wenn Sie möchten, können Sie mir ein Foto mailen, Adresse s. Profil.
Wenn Sie sonst in ihrem Leben schon Allergien, Asthma, Heuschnupfen, Quaddelsucht hatten, ist dies ein Indiz dafür, daß Sie leicht Ekzeme entwickeln können.
Zur Behandlung: bei einem Hautpilz erreichen Sie meistens Abheilung durch konsequente Behandlung mit Pilzcreme zwei mal täglich über 2-4 Wochen. Möglich ist allerdings, daß Ihre Pilzcremes nicht wirksam waren. Das ist genau wie bei Antibiotika, nicht alle Mittel wirken gegen alle Pilze.
Beim Ekzem besteht häufig ein chronischer Charakter: die Stellen kommen und gehen, wobei neben genetischer Veranlagung äußere Einflußfaktoren vieler Art, von Kosmetikprodukten über Nahrungsmittel bis hin zu Streß oder seelischer Belastung eine Rolle spielen. Auch innere Erkrankungen oder Medikamente können Schübe auslösen.
Die zeitweise Behandlung mit Cortisoncremes (wozu Advantancreme gehört), ergänzt durch Pflegeprodukte ist eine geeignete Behandlung für Ekzeme. Zur Langzeitbehandlung der Neurodermitis gibt es spezielle Präparate ohne Cortison wie Protopicsalbe und Elidelcreme.
An Cortison ist nur das schwächste frei verkäuflich, die Hydrocortisoncreme. Zur Pflege eignen sich medizinische Pflegecremes wie Dermatopbasiscreme oder -salbe, Lipoderm Lotion oder Lipoderm Omega sowie Ölbäder.
Wichtig ist also erst einmal, die Unterscheidung zwischen den verschiedenen Möglichkeiten zu treffen und eine zuverlässige Diagnose zu erhalten. Es ist fraglich, ob das ohne hautärztliche Hilfe geht.
Wenn dies geschehen ist, kann eine wirksame Behandlung durchgeführt werden.
Der nächste Schritt wäre dann - wenn ein Ekzem vorliegt - die Ursachensuche.
Mit freundlichen Grüßen Dr. A. Hoffmann
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Diese Antwort ersetzt nicht die Konsultation beim Arzt vor Ort.