Guten Tag. Gerne beantworte ich Ihre Frage. Selbstredend kann ich hier keine Diagnose stellen oder Therapien einleiten, sondern nur allgemein beraten.
Als Patient haben Sie immer die Möglichkeit Ihre Krankenakte einzusehen. Sie dürfen auf Ihre Kosten auch Kopien anfertigen.
Eine Magenperforation ist eine schwerwiegende Komplikation, die meist eine Notfall-OP nach sich zieht. War dies bei Ihnen so?
Als Anästhesist muss ich über Ihre Schilderung staunen: Sollte eine Fehlintubation (Beatmungsschlauch in der speiseröhre) vorgelegen haben, so muß dies sofort auffallen, es wäre höchst bedenklich, hätte man Ihnen so viel Luft in den Magen geblasen, daß dieser perforiert. So etwas habe ich noch nie gehört, was nicht heißt, daß es nicht vielleicht doch vorkommt. Es wäre allerdings ein grober Behandlungsfehler. Sollte dies sich so abgespielt haben, hätten Sie schon direkt nach der OP heftige Bauchschmerzen haben müssen. Wissen Sie denn noch, welche Art der Anästhesie Sie genau hatten (Larynxmaske, Intubation, Regionalanästhesie)?
An was man auch denken muß, was garnicht so selten ist: Die Magenperforation hat eine andere Ursache (z B. Medikamente wie Schmerzmittel, Cortison) zusammen mit dem "Stress" der OP. Dies habe ich schon mehrfach selber erleben müssen.
Zu Ihrer Frage, wer ein Gutachten erstellen kann:
Bei der Frage, ob ein Behandlungsfehler des Anästhesisten vorliegt können Siue sich prinzipiell an jeden Facharzt für Anästhesie wenden. Mehr Gewicht hat natürlich die Aussage eines bekannten Chefarztes, dies ist aber teurer.
Ob Sie in Ihrem Bauch mit Spätfolgen meist Verwachsungen rechnen müssen, wenn Sie im Moment beschwerdefrei sind, kann Ihnen mit Sicherheit niemand sagen. Haben Sie später Probleme und keine weitere Bauch-OP, dann ist ein Zusammenhang wahrscheinlich. Dies kann aber im Moment kein Gutachter prognostizieren.
Mein Rat:Wenden Sie sich an die Schlichtungsstelle der Ärztekammer, hier finden Sie erstmal unparteiisch kostenlos Rat!