Guten Abend,
Sie meinen sicher
HPV, humane Papillomaviren.
Nun diese Viren, es gibt über hundert verschiedene Typen, ca. deren 40 können im Genitaltrakt Infektionen verursachen.
Darunter gibt es annähernd harmlose aber lästige, die
gutartigen HPV. Die verursachen genitale Warzen, u.a. die sog. Feigenwarzen. Sie kommen bei Frauen und Männern vor und werden durch Geschlechtsverkehr übertragen. Die bekanntesten und häufigsten Typen dieser Art sind HPV-6 und HPV-11
Bekannt oder verrufen hingegen sind die HPV wegen der
möglicherweise (!) krebserregehden Typen, den sog.
onkogenen HPV. Grosse Bekanntheit unter diesen haben, wiederum die häufigsten Typen, HPV-16 und HPV-18.
Nun machen aber auch die letzteren keineswegs immer einen
Krebs, im Gegenteil! Die allermeisten Infektionen selbst mit diesen onkogenen HPV verlaufen unbemerkt und meistens stösst das Immunsystem des Körpers diese Viren wieder ab. Sie können nur selten einmal zum wirklichen Problem werden, dann wenn die Immunreaktion ungenügend ist und es zu einer chronischen Infektion kommt. Nach Jahren dieser (unbemerkten) chronischen HPV-Infektion können sich die Zellen (im Abstrich) verändern und der Frauenarzt meldet Ihnen dass in einigen Monaten nochmals kontrolliert werden sollte. Geht die Infektion nicht doch noch zurück, dann wird der Abstrich 'schlimmer' und irgendwann empfiehlt der Frauenarzt die Entfernung der infizierten Zellen mit dem Laser oder dem Skalpell. Wenn dies nicht geschieht dann kann sich tatsächlich mit der Zeit ein Gebärmutterhalskrebs daraus entwickeln.
Die Früherkennung dieses Verlaufes ist der Grund weshalb Frauen sich regelmässig beim Frauenarzt in die Kontrolle begeben.
Nun ist es tatsächlich so dass Frauen (und Männer!) infiziert sein können und nie etwas davon bemerken. Auch der Frauenarzt merkt dies erst in späteren Stadien, nämlich dann wenn Zellveränderungen aufgetreten sind. Das heisst, in unbemerkten Stadium können HPV sehr wohl von Frau auf Mann und umgekehrt (!) übertragen werden. Die Hygiene ist zwar immer gut einzuhalten, vermag aber eine solche Infektion nicht zu verhindern. Bei der Frau kann auch die Vagina Sitz der HPV-Infektion sein, deshalb wäre auch eine Übertragung nach Entfernung der Gebärmutter möglich. Allerdings ist meistens der äussere Muttermund Sitz der Infektion und, je nach Technik der Gebärmutterentfernung, wird dieser u.U. belassen oder aber auch gleich entfernt.
Auch der äussere Genitalbereich, die sog. Vulva, kann Sitz solcher HPV-Infektionen sein. Beim Mann ist dies der ganze Penis, inklusive Penishaut, Eichel und vorderer Teil der Harnröhre.
Ob nun Sie den Bekannten angesteckt haben oder er Sie oder überhaupt jemand anders, das kann niemand eruieren.
Man kann HPV heute mittels eines genetischen Testverfahrens gut nachweisen und typisieren. Wenn die HPV-Typen beim Bekannten und bei Ihnen (falls vorhanden) exakt dieselben sind, so wäre es denkbar dass Sie einander angesteckt hätten, aber immer noch kein Beweis. Falls sich die HPV-Typen unterscheiden, wäre dies aber ausgeschlossen.
mit freundlichem Gruss, ChristXXXXX XXXXX