Hallo meine Söhne aus erster Ehe sind 26 und 23 jahre alt.Ich

Sehr geehrte Fragestellerin, erlauben Sie mir nachzufragen, ob Ihnen bekannt ist, warum der Vater keinen Unterhalt gezahlt hat, obwohl es Titel gab? Hatte er ein niedriges Einkommen?

Sie haben also keine Vollstreckungsversuche unternommen? Und Ihre Anwältin haben Sie die darüber informiert, dass der Unterhalt nicht gezahlt wird?

das ist natürlich nicht in Ordnung.

das kann ich sehr gut verstehen, Sie bzw. die Anwältin hätte damals die Vollstreckung betreiben müssen, für die Vergangenheit kann man hier leider nichts mehr machen, denn die Ansprüche der Sohne aus Zeiten der Minderjährigkeit sind verjährt, seitdem die Jungs 21 Jahre alt sind. Alle anderen Ansprüche nach Eintritt der Volljährigkeit verjähren auch binnen 3 Jahren. Hier wäre jetzt beim ältesten Sohn zu prüfen, ob hier noch Ansprüche aus dem Titel durchgesetzt werden können.

Was macht denn der jüngere Sohn für eine Ausbildung? Hat er eigenes Einkommen ?

und was erhält er für ein Einkommen?

wie hoch ist die Ausbildungsvergütung Ihres Sohnes?

und er lebt noch bei Ihnen im Haushalt?

darf ich fragen wie hoch das Einkommen des Vaters damals war, als der ältere Sohn auf Unterhalt klagte?

und wie hoch ist Ihr Einkommen?

dann erkläre ich Ihnen einmal, wie der Unterhalt volljähriger Kinder nach dem Gesetz gerechnet wird.

Bei volljährigen Kindern haften beide Elternteile, also auch Sie für den Unterhalt und zwar auch dann, wenn das Kind noch in Ihrem Haushalt lebt.

Der Unterhaltsbedarf des volljährigen Kindes berechnet sich nach dem gemeinsamen Einkommen der Eltern. Dies wäre bei den von Ihnen gemachten Angaben dann 3.900 €.

Nunmehr zieht man die Düsseldorfer Tabelle und hier die 4. Altersstufe heran.

Bei 3.900 € Einkommen ist der Unterhaltsbedarf 664 €.

Hiervon wird bei volljährigen Kindern zunächst bedarfsdeckend das gesamte Kindergeld, welches Sie aber behalten dürfen, weil Sie ja für Ihren Sohn Kost und Logis stellen, in Abzug gebracht.

Es verbleibt dann ein Bedarf von 480 €

Volljährige Kinder müssen ihr eigenes Einkommen für den Unterhalt aufwenden. Wenn wir davon ausgehen, dass Ihr Sohn aktuell 700 € netto verdient, darf er hiervon einen Betrag von 90 € für ausbildungsbedingten Aufwand in Abzug bringen, so dass auf den Unterhaltbedarf von 480 € eigenes Einkommen von 610 € angerechnet werden würde.

Somit hat Ihr Sohn mehr Einkommen, als er einen Unterhaltsanspruch inne hat.

Es besteht daher leider für Ihren Sohn kein Unterhaltsanspruch mehr gegenüber dem Vater und Ihnen, weil sein Einkommen zu hoch ist.

Sie müssen sich jetzt also nicht ärgern, dass Sie hier den Unterhalt während der Ausbildung nicht durchgesetzt haben, denn es dürfte hier nur am Anfang der Ausbildung wohl noch ein Unterhaltsanspruch bestanden haben.

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