Fortsetzung, diesmal nicht vom iPhone, sondern vom Laptop, kann ich auch schneller bedienen, 240 Anschläge/min. :)
Das Verhältnis zu meinem Chef wurde nicht am 06.01.09, sondern ab dem 06.01.10 miserabel, warum? Das war der Tag an dem ich ihm meine Antwort auf seine 10 ungerechtfertigte Punkte in die Hand gedrückt habe, fristgerecht, wie alles in meinem Berufsleben. Mein ehemaliger Chef hatte, nachdem das Baugeschäft wegen Konversion nicht mehr gegeben war, mich als letzten Mitarbeiter, nachdem ich mit Ihm noch die Expansion REWE Supermärkte in Ungarn, wir beide 90 Supermärkte in Bauzeiten á 4-4,5Monaten als Generalübernehmer gebaut, unser Unternehmen war das einzigste, das von REWE aus dort für REWE bauen durfte, die 5 anderen Generalübernehmer wurden gefeuert - Korruption!
Als ich ging, sagte Dr. Kalweit, mein Chef: "Herr Alles, ich bin viel in der Welt rumgekommen, es gibt aber nur 2 Menschen denen ich uneingeschränkt vertraue und die ich schätze, das ist Herr Uhlen (Topmanager in einer von vielen Firmen, die Dr. Kalweit hatte, dieser betreute die USA, China und die arabischen Länder, und Sie.
Dr. Kalweit hatte mit immer ohne lästiges Nachfragen meinerseits Gehaltserhöhungen im großen Stil zugestanden, permanent. Ich bewegte jährlich alleine und seit ich 26 Jahre war eigenverantwortlich ca. 8 Millionen Euro, Material- und Subunternehmerleistungen, incl. aller Arbeiten, die damit zusammenhingen. Ich hatte zwar am Ende noch genau 70 Tage Resturlaub, aber dieses Lob eines solch guten Chefs und einer sehr angesehenen Person in Rheinland-Pfalz und im Saarland, das gab´ mir Selbstvertrauen ohne Ende, ich hatte auch sehr sehr viel gelernt in dieser Zeit, weil er mir uneingeschränkt vertraute, da er meinen Vater sehr gut kannte und auf dessen Meinung sehr viel wert legte.
Ich habe heute noch, 16 Jahre später einen sehr sehr guten Kontakt zur Familie Kalweit, bin ich eingeladen, bekomme ich immer den Ehrenplatz zugewiesen. :)
Ich muss ihnen das so ausführlich erzählen, damit Sie verstehen was sich in meiner Psyche abgespielt hat.
Das Beurteilungsschreiben, das ich ja zögerlich von meinem Chef bekommen hatte, er wollte es mit in seinem Büro in die Hand drücken, dann wiederum nicht, dann sagte ich: "Geben Sie es mir ruhig" Dann hatte er sich doch dazu überwunden und es mir gegeben.
An meinem Arbeitsplatz angekommen öffnete ich den großen DIN A4 Umschlag, weil ich neugierig war. Als ich überflogen hatte, was da alles drin stand, stockte mit der Atem, ich konnte und wollte es nicht glauben. Zittrig und völlig fassungslos ging ich zum Schlossermeister, er hatte mit mir alleine die ersten beiden Beurteilungen bekommen, es war alphabetische Reihenfolge angesagt, bei 60 Beschäftigten, war schon fleisig, während der Arbeitszeit am beantworten von seinen 3 aufgeführten Punkten. Er lachte hämisch und meinte, ich schreibe einfach hintendran, ja Chef, sie haben Recht, ich habe einen Fehler gemacht, ich werde zusehen, dass es nicht mehr passiert.
Ich sofort Feierabend gemacht, es war sowieso schon hinter der Zeit
Zuhause angekommen, meine Frau informiert, das Schreiben auf den Tisch geknallt und gesagt, ich habe ja einen Arzttermin, bin schon überfällig, muss sofort los, lies´ den Brief durch wenn du willst, aber tue mir bitte einen Gefallen, fahr´ nicht vorbei und bring´ ihn um!
Als ich später nach Hause kam, meine Frau war kreidebleich und stammelte versunken in Gedanken "Der hat sie doch nicht mehr alle, so ein hirnverbrannter Idiot, man müsste ihn anzeigen"
Ich sagte, ich hab´ ja jetzt über Weihnachten Zeit, ich werde das widerlegen. Gesagt, getan, die Lust auf Weihnachten war mir vergangen.
Ich schrieb 12 DIN A 4 Seiten Richtigstellung, als ich das Schreiben einem Freund aus Ratingen, einem 60-jährigen Dr. in der Knochenmarktransplantation das Schreiben mailte, gab´ er mir als Rückmeldung: a) Das ist Mobbing hoch 3, das sei so üblich in Familienbetrieben, ihn habe man auch herausgemobbt, ich solle mir eine andere Arbeit suchen, auch er wusste, was ich leistete, er war mal bei mir in der Firma und sagt nach 5 Minuten, so wie du hier 5 Sachen auf einmal machst, das würde ich nicht durchhalten, du gehst ja mit 3 Vorhaben in die Produktion, hast das schnurlose Tel. dabei und kommst mit 8-10 Sachen zurück.... unglaublich!
Alle haben gesehen, Lieferanten, Kunden, Kollegen, dass ich mir den Allerwertesten für die Firma aufgerissen habe, Chefin hat mich jeden Abend persönlich verabschiedet: "Herr Alles, erholen Sie sich gut, morgen kämpfen wir wieder, gell?" Die Schwester der Chefin, Leiterin der Buchhaltung sagte mehrfach:"Na, Herr Alles, alles im Griff?" Sie sagte aber auch in meinem Beisein: "Was hat den der Chef hier schon wieder geschrieben, man sollte ihm den Griffel abholen, kommt sowieso nur Blödsinn dabei raus".
Ich hatte kein Feedback auf mein Schreiben an den Chef bekommen, bis so ca. 6-7 Monate später, er kam abends, ich war mal wieder letzter Mitarbeiter in der Firma, bei seinem Rundgang vorbei und sagte beim gehen:"Ach, Herr Alles, was ich noch sagen wollte, das Schreiben, wissen Sie, damals das sie mir geschrieben haben, habe ich angefangen zu lesen, aber sie haben ja soviel geschrieben...da hab´ ich das Schreiben genommen und in den Schreibtisch gelegt".....wer´s glaubt, wird selig... dachte ich mir. Wer liest ein Schreiben, das ich auf ca. 7 Seiten "entschärft" habe, sonst hätte ich gleich meinen Hut nehmen können nur 1/2 durch.... naja.
Übrigens, das mit den Beurteilungsschreiben unterließ er dann, er merkte wohl, dass der Schuß nach hinten losgeht. Von 60 Schreiben hat er also ganze 2 Stück "durchgezogen".
Seit diesem 06.01.2010, behandelte er mich wie dreckige Luft. In der allmorgentlichen Besprechung, Teilnehmer: Schlossermeister, Techniker, Chefin, Chef und meine Wenigkeit nahmen stets teil.
Die Abfolge war stets in vorgenannter Reihenfolge. Seit dem 06.01.2010 wurde ich von ihm "geschnitten", nachdem die Chefin fertig war, stand er sehr oft auf und wollte den Konferenzraum verlassen. Die Chefin erinnerte ihn dann, dass ich noch dran sei, er blieb stehen und ich sagte dann "Ich hab´ nichts mehr", dann löste sich die Versammlung auf.
Früher, als die smart-Manager die Firma verließen, klatschte er mich ab und sprang pfeiffend zur Chefin um ihr zu erzählen, wie gut ER wieder war. Hatte ich mal wieder eine gute Idee, die der Firma viel Geld sparte, ging ich zu ihm, wie sich das gehörte und setzte ihn davon in Kenntnis. Kurz darauf verkündete er in der Firma, was ER für eine Idee hatte...In der letzten Woche vor meinem totalen Zusammenbruch schlief ich nachts nur noch 1-2 Stunden, war morgens platt, hatte Schweißausbrüche, mir lief der Schweiß mitten im Gesicht runter, ich betete auf der Fahrt (6km), dass ich heil in die Firma käme. Am letzten Tag dann, ich schleppte mich förmlich auf die Arbeit, setzte mich erschöpft an meinen Schreibtisch, nahm einen Produktionsauftrag in die Hand und sagte laut vor mich hin: "Was soll ich denn damit machen?" (Ich hatte täglich 20-30 solcher Aufträge in der Hand um sie zu organisieren, auch hatte ich vor Jahren das Auftragsleitblatt erfolgreich und rationell selbst entwickelt).
Dann kam der Schrotthändler, den ich auch immer abrechnen sollte, als ich die Zusammenstellung ausrechnen sollte, ging nichts mehr, ich bekam nicht mehr 3 Zahlen zusammen. Ich ging zu meiner Chefin um mit ihr etwas zu besprechen, Sie sah mich an und sagte, "Ach du mein lieber Gott, sie triefen ja im ganzen Gesicht! Herr Alles jetzt fahren Sie aber sofort heim, können Sie noch alleine fahren oder soll sie jemand heimbringen?" Ich sagte, dass ich alleine fahren kann, das war es dann...
In der Wiedereingliederung, merkte ich sehr deutlich, dafür gibt es, wie vorher auch genügend Zeugen, dass ich nicht mehr erwünscht war, die "Kollegin" die mich in die Vertriebs-EDV einweisen sollte, hatte Anweisung bekommen, es tunlichst zu lassen, was mir auch klar war.
Zu diesem Zeitpunkt war ich auch noch nicht in der Lage konzentriert zu arbeiten, es war einfach zu früh. Jetzt habe ich, Gott sei Dank, wieder Kraft, Konzentration, ich bin wieder der Alte, nur um einige Lebenserfahrungen reicher, um viel Geld ärmer, meine Frau hat sich von mir in der Depression getrennt, hat die beiden Kinder bei mir belassen und den Hund auch. Sie wohnt jetzt bei Ihrem Freund, hat sich schön von mir auszahlen lassen, incl. Versorgungsausgleich bin ich ja 160.000,-Euro los. Das Haus konnte ich nur halten, weil ich eine nette Frau gefunden habe, die bei der Bank bürgt, ansonsten habe ich jetzt 150.000,-Euro Schulden, meine kleine Erwerbsminderungsrente, gut ne BU hatte ich noch 14 Tage vor meinem Burnout abgeschlossen, das war es dann... Ich kann nur sagen: "Armes Deutschland"
Ich hoffe, ich habe Sie nicht gelangweilt, denke aber auch für Sie als Rechtsanwalt ist es eine weitere Erfahrung, obwohl Sie sicherlich bereits viel Erfahrung haben.
Ich hoffe, Sie können mir helfen, es geht um meine Existenz und um meinen, so denke ich, guten Namen.
Mit freundlichen Grüßen
Christoph Alles